Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das Umweltbundesamt (UBA) und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) setzen sich jetzt gemeinsam für eine Erleichterung der Regeln für steckerfertige Solaranlagen ein. Seit sich der Markt für Balkonkraftwerke so dynamisch entwickelt hat wie in den letzten Monaten, sind auch die Hürden für diese Möglichkeit der privaten Stromerzeugung in das öffentliche Blickfeld geraten.
Der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. (VDE) hat deswegen im Januar einige viel diskutierte Forderungen gestellt. Drei Akteure greifen nun in getrennten, aber konzertierten Stellungnahmen diese Themen auf: BMWK, UBA und vzbv sprechen sich dafür aus, den haushaltsüblichen Schutzkontakt-Stecker (kurz: Schuko-Stecker) zum neuen Normalfall zu erklären und die zulässige maximale Einspeiseleistung von Stecker-Solaranlagen von 600 auf 800 Watt zu erhöhen.
800 Watt Grenze und Schuko-Stecker ausreichend
Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, begrüßt den allgemeinen Trend bei Balkonkraftwerken: “Sie bringen die Nutzerinnen und Nutzer direkt mit erneuerbaren Energien in Kontakt, erhöhen deren Akzeptanz, wirken kostensenkend auf den eigenen Stromverbrauch und können auch dazu führen, dass dieser stärker hinterfragt wird”, schreibt Graichen. Um weitere Hindernisse aus dem Weg zu räumen, plädiert er dafür, das Hausnetz mit dem normalen Schukostecker anzuschließen, “wenn die übrigen Sicherheitsanforderungen im Rahmen der Produktnorm erfüllt werden”. Außerdem schlägt er vor, “um die Energiewende auch bei kleinen Anlagen möglichst schnell voranzutreiben, die maximale Scheinleistung für steckerfertige Solaranlagen auf 800 Watt anzuheben.”
Eine Stellungnahme des UBA ist in beiden Punkten nahezu identisch. Und auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen stimmt dem zu: “Die deutschen Regelungen sollten an den europäischen Standard angepasst werden”, heißt es in Bezug auf die 800-Watt-Grenze. Und zur Plug-in-Frage: “Auch Tests an älteren Elektroinstallationen haben gezeigt, dass von der Verwendung von Schuko-Steckern keine Gefahr durch Temperaturerhöhung ausgeht.”