ForscherInnen der Universität des Saarlandes haben gemeinsam mit der Universität Pisa ein flexibles Solarpanel entwickelt, das Strom aus diffusen Lichtquellen erzeugen kann. Das Panel basiert auf lumineszierenden Solarkonzentratoren, die mit fluoreszierenden Farbstoffen arbeiten. Das Material, ein speziell vernetztes Silikonharz, erlaubt erstmalig die Herstellung von flexiblen Bauelementen.
Damit könnte das Solarpanel eine Ergänzung zu herkömmlichen Photovoltaikmodulen sein. Die Bauelemente könnten einfach in bestehende Gebäudestrukturen integriert werden, zum Beispiel in Lärmschutzwände entlang von Autobahnen. Sofern der finanzielle Aufwand nicht zu hoch ist, könnten damit sogar Solarsysteme mit vergleichsweise geringer Leistung attraktiv werden. Für die Installation ist schließlich kein zusätzlicher Platz erforderlich.
Bestehende Möglichkeiten zur Stromgewinnung optimal ausnutzen
Die Bedeutung von Solarenergie für die Energieversorgung nimmt stetig zu. Um jedoch den umfassenden Ausbau der Erneuerbaren Energien zu ermöglichen, müssen alle Möglichkeiten zur Stromgewinnung genutzt werden. Neben der Nutzung von Dächern und Freiflächen braucht es auch Konzepte und Technologien, die mit existierenden Strukturen kombiniert werden können. Dabei gilt es aber auch zu beachten, dass nicht alle Ecken und Flächen für die herkömmliche Solarproduktion geeignet sind. Das entwickelte flexible Solarpanel der Universität des Saarlandes ermöglicht die Erschließung von indirektem Sonnenlicht, das normalerweise für Photovoltaik ungeeignet wäre.
Bisherige Solarkollektoren waren aus hartem Plastik
Zwar sind lumineszierende Solarkonzentratoren, die diffuses Licht sammeln, an sich keine neue Erfindung. Bisher wurden sie jedoch ausschließlich aus hartem Plastik, wie zum Beispiel Plexiglas, hergestellt. Das Team der Forscher:innen hat diese bestehende Technologie jetzt allerdings weiterentwickelt und mit fluoreszierenden Farbstoffen in ein speziell vernetztes Silikonharz eingebettet, um so auch flexible Bauelemente herzustellen. An den Kanten der Kunststoffelemente sind Solarzellen angebracht. Diese Methode ermöglicht auch bei Dämmerung und Regenwetter eine Stromerzeugung. Die Anwendungsmöglichkeiten des flexiblen Solarpanels sind damit äußerst vielfältig.