Zwar steigt der Anteil erneuerbarer Energien hierzulande stetig an, ein großer Teil des grünen Stroms wird allerdings in der nördlichen Hälfte Deutschlands produziert. Aus diesem Grund plant Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) laut Zeit eine Reform der Netzentgelte für Strom. Konkret geht es darum, dass alle, die in die erneuerbaren Energien investieren, nicht mehr Netzentgelte zahlen sollen, als jene, die keine Maßnahmen ergreifen. Durch die neuen Regelungen sollen vor allem die beiden Bundesländer im Süden, Bayern und Baden-Württemberg, dazu bewegt werden, den Ausbau grüner Energien voranzutreiben.
Für Bundesländer wie zum Beispiel Brandenburg, die in hohem Maße erneuerbare Energien erzeugen, entstehen derzeit höhere Kosten für den Netzausbau. Anders hingegen in Süddeutschland, hier werden bisher deutlich niedrigere Netzentgelte gezahlt. Künftig sollen die Kosten für den Netzausbau gerechter zwischen den Regionen aufgeteilt werden. Wo weniger grüner Strom erzeugt wird, sollen die Netzentgelte dann höher sein. Das träfe vor allem auf Bayern und Baden-Württemberg zu. Wer künftig nicht mehr investiert, wird dann zur Kasse gebeten.
Netzentgelte-Reform soll bei der Ministerpräsidentenkonferenz thematisiert werden
Bei Netzentgelten handelt es sich um die Gebühren, die jährlich an den Netzbetreiber entrichtet werden müssen. Damit werden die Kosten gedeckt, die durch den Ausbau und Erhalt des Stromnetzes entstehen. Obwohl der Strom überregional genutzt wird und über große Stromtrassen nach Süddeutschland transportiert wird, ist die Kostenlast regional unterschiedlich. Die von Habeck geplante Reform der Netzentgelte soll die bestehenden Ungleichheiten beenden. Weitere Details sollen wohl bei der heutigen Ministerpräsidentenkonferenz präsentiert und diskutiert werden.